Jahresrückblick 2022
Was war eigentlich los in 2022?! Nun ja, Corona war immer noch sehr präsent. Und: ich habe mir mehr Zeit für mich genommen. Aber: ich habe insgesamt immer noch zu viel gearbeitet und zu wenig geschlafen.
Aber lies nun die Details:
Klarheit?!
Ja genau: Klarheit war mein benanntes Thema für 2022. Klarheit ist immer noch mein Thema. Ich habe zwar schon Einiges an Klarheit dazu gewonnen – aber da ist noch gaaanz viel Luft nach oben. Ist das womöglich ein Thema, das niemals erledigt sein wird?
Dieses Porzellan von meiner Silvester-Kreativ-Aktion könnte als Sinnbild für so Vieles stehen: aus Altem wird durch die Zeit, den Gebrauch und das Reparieren etwas viel Interessanteres und Schöneres. So wie mit uns Menschen auch. Jeder Tag zählt. Und wir lernen immer mehr hinzu. Eine Ode an das Alter (denn im kommenden Jahr werde auch ich die goldenen 50 erreichen)!
Praktikant*innen
Auch in 2022 durfte ich wieder einige entzückende Schüler-Praktikantinnen begleiten. Dabei entstanden tolle Projekte wie z.B. ein Wende-Bikini aus zwei alten Shirts oder ein Upcycling-Protest-Outfit und mein erstes TikTok.
Ich liebe es, mit den jungen Menschen zu agieren und wir können so viel voneinander lernen (ia, auch ich lerne dadurch!)
Ob ich in Zukunft noch Praktikant*innen unterbringen kann, wird sich erst zeigen, da ich ja kein großes Atelier mehr habe. We will see …
Onlinebusiness
Oh oh Onlinebusiness! Das ist ein weites Feld.
Ja, der Weg ist hart und steinig!! Nachdem ich in 2021 damit anfangen wollte, aber die teure Weiterbildung mir gar nicht half, versuchte ich, allein weiter zu kommen. Doch da fehlte mir irgendwie der Fokus. Also gönnte ich mir erneut eine Weiterbildung: Mit „Online Durchstarten“ bei Johanna begann ich zu verstehen, wie das Ganze Online-Dings funktioniert. Ich habe also meinen Online-Kurs weiter entwickelt. Ich habe meine Strategie weiter entwickelt. Habe Funnel aufgesetzt, eine Willkommensequenz installiert, schreibe regelmäßige Newsletter … Dennoch rannten mir immer noch nicht die Kund*innen meine virtuellen Türen ein.
Ja, mein Thema ist speziell: nicht Jede*r möchte sich freiwillig mit den Unzulänglichkeiten des eigenen Konsums auseinander setzen. Und nicht Jede*r ist in der Lage, auch noch selbst kreativ und handwerklich eigene Upcycling-Mode zu gestalten (wobei vor allem beim kreativen Part ja mein Online-Kurs hilft). Es ist also eine kleine Nische, in der ich mich bewege. Aber ich weiß, dass mein Kurs geil ist, deswegen bleibe ich am Ball …
In diesem Zuge entwickelte ich mein erstes digitales Freebie: Das 1 Geheimnis für Dein perfektes Upcycling-Design ist eine Zeichenvorlage. Auf diese Figurinen kannst Du eigene Entwürfe leichter zeichnen. Hier kannst Du sie Dir für 0€ holen und Dich über meine Willkommensequenz freuen. Das Upcycling-Geheimnis:
Auch konnte ich wieder digitale Workshops zu verschiedenen Themen durchführen. Aber ich merke, Online und Offline sind wirklich unterschiedliche Bereiche, die komplett anders funktionieren.
In meinen Offline-Präsenz-Workshops schaffe ich es gut, zu vermitteln, wir viel Spaß das alles macht. Und die Teilnehmenden erzielen immer wunderbare Ergebnisse. Um endlich mein Angebot auch online so formulieren zu können, dass Du verstehst, was das eigentlich ist und vor allem wie toll das ist, gönne ich mir aktuell eine weitere Weiterbildung: nämlich in Verkaufspsychlogie bei Stephie.
Ich habe in 2022 gelernt, wie wichtig es ist, in meine persönliche Entwicklung zu investieren! Und ein Punkt ist, auch selbstbewusst formulieren zu können, wer ich bin und was ich anbiete. Ich hoffe, das wirst Du in 2023 auch an meinen Texten merken!
Offline-Workshops
Natürlich hatte ich auch jede Menge Präsenz-Worshops, z.B. mit der NochMall, der BSR, VHS, Hochschulen, Schulen, mit Adidas und Ikea …
Und sogar auf der Re:publika! Und in einem Hamburger Fussballstadion!
Ich liebe diese Workshops. Ich liebe es, mit Menschen direkt zu interagieren! Seit 2010 verdiene ich meinen Lebensunterhalt damit. Auch wenn ich ein Online-Business aufbaue, werde ich diese Offline-Geschichten so schnell nicht aufgeben.
Abschiede
Das Jahr 2022 war für mich ein Jahr der Abschiede.
Zuerst hieß es für mich Abschied vom Makerspace in der Schillerbibliothek . Die Termindifferenzen mit meinem privaten Chorabend waren einfach zu groß (und der finanzielle Output nicht dementsprechend groß genug). Zum Abschied schenkten die lieben Kolleg*innen mir diese tolle Tasse (die nun meist in meinem Videos zu sehen ist). Aber es sollte kein Abschied auf Dauer sein: einzelne Workshops und Kleidertausch-Nachmittage fanden schon wieder statt: im Sommer und im Dezember! Und fürs kommende Jahr planen wir bereits.
Doch dabei blieb es nicht: leider musste ich mich auch von meiner Mutti verabschieden! Dieser Abschied bleibt leider endgültig. Ich gehe sie zwar immer mal wieder „besuchen“, doch antworten kann sie mir nicht mehr.
Ein weiteres einschneidendes Erlebnis für mich war die Auflösung meines Ateliers. Es waren Bauarbeiten angekündigt, und damit verbunden für danach eine exorbitante Mieterhöhung. Also konnte ich mir diese Fläche einfach nicht mehr leisten. Sehr laaange war ich auf der Suche nach Alternativen: aber entweder war es zu teuer, oder zu weit weg oder sah einfach wirklich häßlich aus. Oder es trafen sogar alle 3 Punkte zu.
Während die Bauarbeiten zu heftig wurden, bin ich eines Tages spontan geflüchtet und habe mir einen Ausflug ins Fotostudio gegönnt. Hurra: so habe ich wenigstens ein paar nette neue Fotos.
Da ich aber auch nach monatelangem Suchen kein passendes Atelier, also nichts Neues, Schickes und Bezahlbares finden konnte, begann ich Verhandlungen mit dem Nachmieter meines Ateliers. Die Details erspare ich Dir lieber. Aber letztendlich konnte ich einen kleinen Raum zur Untermiete bekommen. Eigentlich sollten die Bauarbeiten zügig abgeschlossen sein und zum 1. Oktober war der Einzug geplant. Jetzt ist Dezember – und ich bin immer noch beruflich obdachlos.
Ende Juli gabs dann also meine Alles-muss-raus-Party. Dies war ein unendlich schwerer Abschied, den zum Glück Viele von Euch begleitet haben! In meinen kleinen zukünftigen Raum kann ich ja kaum etwas mitnehmen. Also haben viele meiner gesammelten „Werke“, wie Stoffe, Möbel, Prototypen, Schneiderpuppen … eine*n neue*n Besitzer*in gefunden. Du ahnst nicht, wie schwer es war, an den Tagen zuvor die Sachen zu sortieren und mich zu trennen!
Tja, und noch ein bewegender Abschied in 2022: ich habe mein Lieblings-Basecap (schwarz mit pinker Schere) leider im ICE nach Frankfurt liegen gelassen! Das ist nun weg. Darüber bin ich sehr sehr traurig. Ich muss mir wohl ein Neues nähen, wenn ich irgendwann mal die Zeit dafür habe! Hast Du es vielleicht gefunden? Dann schreib mir doch! Keine Angst – ich will es nicht zurück fordern. Wenn Du damit glücklich bist, freue ich mich über ne Nachricht und vielleicht sogar ein Foto!
Lastenfahrrad | Fashion Revolution
Ich fahre ja viel mit dem Fahrrad durch Berlin. Doch noch nie war ich mit einem Lastenrad gefahren. Dabei wollte ich das schon immer mal ausprobieren. Und promt bahnte sich da eine Gelegenheit an: anlässlich der Fashion Week in Berlin hatten ein paar Mode-Revoluzzer eine Gegendemo geplant. Und was eignet sich besser für viele Plakate als ein Lastenfahrrad?! Also habe ich mir bei der Flotte Berlin ein Rad geliehen und schon ging es los.
Doch ohweh: so ein Ding ist ganz schön gewöhnungsbedürftig! Und schwer zu treten auch noch! Aber unsere Fashion-Demo mit FashRev, war ein voller Erfolg! Und das dicke Ende folgte: auf der Heimfahrt hat es urst geregnet. Trotz Regenmantel bin ich klatschnass geworden. Und an den Tagen danach sagte ein ordentlicher Muskelkater HALLO! Und dennoch wird das sicher nicht meine letzte Fahrt mit nen Lastenrad bleiben – das ist schon ne coole Sache! Mit kommen da so einige Möglichkeiten in den Kopf …
Me Time
Ja, das war mein Vorhaben in diesem Jahr: mich um mich selbst wieder liebevoller zu kümmern. In einigen Punkten ist mir das bereits ganz gut gelungen. So habe ich mich inziwschen zum zweiten Mal auf ein Segelschiff gewagt und wieder mal beim Singen und Segeln teilgenommen. Ich kann nur sagen: das ist Erholung PUR!!! Die paar Tage auf der Nordsee fühlten sich an, als wären es Wochen! (Und nicht zu vergessen, dass ich dort eine neue liebe Freundin gewonnen habe!)
Auf dieser Tour bekam ich auch die Empfehlung zu einer TV-Serie: MONK! Ja, das gefällt mir. Wobei ich auch immer mitm Taschentuch vorm TV sitze, weil ich die Hauptfigur soo tragisch finde. In manchen Punkten erkenne ich mich doch glatt wieder. Und dann denke ich doch: Gatt-sei.dank! Ich habe mein Leben besser im Griff als Adrian Monk in dieser Serie.
Ein weiteres Highlight war die geneinsame meiner Tochter geschenkte Reise nach London. Diese Stadt ist schon sehr besonders – mehr muss ich glaube ich nicht sagen. Und dann unternahmen wir noch eine große Reise in meine Kindheit: wir besuchten DIE Band, die mich als Kind wohl am meisten geprägt hatte: ein Konzert von ABBA! Okay, es waren „nur“ die Avatare von Abba. Aber Wahnsinn, dass so etwas heute technisch möglich ist: ich stand ganz vorn an der Bühne und hatte wirklich das Gefühl, die Herrschaften würden vor mir stehen.
Tja, und irgendwo auf dieser Reise muss es passiert sein: ich habe mich mit Corona infiziert (obwohl wir überall DIE waren, die brav ihre Masken getragen haben). Zum Glück hat es nur mich erwischt, und sonst Niemanden aus der Familie. Und zum Glück ging es mir nicht SO beschissen und war recht schnell wieder vorrüber. Nun bin ich also genesen.
Und dann gabs ja noch unseren herbstlichen Familienurlaub. Dieses Mal haben wir ein Hausboot gemietet und sind über die Müritz geschippert. Und was soll ich sagen. Meine Erkenntnis aus diesem Urlaub ist: ich liebe den Herbst! Obwohl ich bisher vom Gegenteil überzeugt war. Aber schau: bei diesen Fotos kann es doch gar nicht anders sein, oder?
Görlitz
Ein weiteres Detail, um mehr Zeit mit mir selbst zu verbringen war mein „Stipendium“. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde ich für 3 Monate nach Görlitz eingeladen. Um dort zu arbeiten und zu leben. Und um zu ergründen, wie der Abwanderung dort entgegnet werden und (kreativen) Menschen das Leben dort ermöglicht werden könnte.
Es fing schön ruhig an. Ich habe mir mit intensiven Spaziergängen die Stadt neu erkundet und viel frische Luft genossen. (Auf meinem Instagram-Kanal kannst Du im Story-Highlight GÖRLITZ ein paar Schnappschüsse und Eindrücke aus meiner Zeit dort sehen). Ich habe ein paar neue Prototypen entwickelt. Ich hatte den Gedanken, einen Entwurf für mein erstes Buch zu schreiben … Doch ich hatte meine Termine in Berlin unterschätzt und musste leider recht oft pendeln. Nur einen Upcycling-Workshop mit mir gabs an der Hochschule Zittau-Görlitz. Aber ich hatte da auf einmal diese verrückte Idee, die ich unbedingt umsetzen wollte! Und die alles andere überschattete.
Mein Adventskalender
Ja, diese eine verrückte Idee, die ich in Görlitz entwickelte, war es, einen digitalen Adventskalender zu entwickeln. Damit habe ich sogar meine Busines-Freundinnen infiziert! Doch das Ganze entpuppte sich als viiiiel mehr Aufwand, als ich gedacht hatte (und ich dachte schon, dass es viel sein wird). Und so arbeitete ich quasi Tag und Nacht: entwickelte Konzepte für 24 Türchen, machte die Technik klar, erstellte Videos und PDFs. Uff! Das hätte ich mit Familie und Co. in Berlin gar nicht zeitmäßig hinbekommen. Aber ich bin richtig stolz darauf, weil er so toll geworden ist! Hast Du Dir schon Deinen Zugang gesichert? Und nun habe ich ne gute Basis für meinen Adventskalender 2023. Sei gespannt
In diesem Zuge habe ich endlich mal wieder gezeichnet: Einiges ist schon im Adventskalender gelandet.
In Zukunft möchte ich wieder mehr zeichnen. Digital mitm iPad geht das super und dann kann ich auch tolle eigene GIFs erstellen (die hoffentlich bald bei Giphy und Insta zu sehen sein werden)!
Vom Atelier zum Studio
Dieses Kapitel konnte ich in diesem Jahr leider noch nicht abhaken. In meinen hoffentlich zukünftigen kleinen Raum finden immer noch Bauarbeiten statt. Aber die Planung steht: in dem kleinen Raum kann ich ja keine Gruppenworkshops mehr geben (dafür darf ich bestimmt bald den Besprechungsraum nutzen). Also wird der kleine Raum zum Online-Studio! Die Planung steht, und die neue Video-Beleuchtung wartet nur darauf, endlich installiert zu werden. Das wird toll!
Meine Zahlen 2022
- 1 weiterer Durchlauf meines Online-Upcycling-Kurses
- 2 Weiterbildungen
- 5 (mit diesem hier) veröffentlichte Blogbeiträge (? stimmt das?) ! ohweh!!!!! das hatte ich anders geplant!
- 460 Newsletter-Abonnent*innen (Stand 20.12.2022 – es waren 438 am 20.12.2021) Ja, es sind weniger geworden, nachdem ich wöchentliche eMails versende, dafür sind das aber „echte Fans“, von denen ich viel positives Feedback auf meine Post bekomme. Und ich habe die aussortiert, die meine Mails eh nicht lesen. Und trotzdem sind es am Ende ein paar mehr, als noch vor einem Jahr.
- 847 Abonnent*innen auf Facebook (20.12.2022) – (gegenüber 837 Abonnent*innen am 20.12.2021)
- 1043 Abonennt*innen auf Instagram (20.12.2022) – (gegenüber 829 Abonnent*innen auf Instagram am 20.12.2021)
Mein Fazit
Das Jahr 2022 war intensiv. Sehr viel intensiver, als ich dachte. Ich habe es leider nicht geschafft, meinen Blog richtig zu „bespielen“. In 2023 will ich das unbedingt viel intensiver in Angriff nehmen.
In 2023 soll mein komplett überarbeiteter Online-Kurs neue „Upcycling-Queens“ (oder -Kings) hervorbringen!
Und ne neue Brille wird´s in 2023 wohl auch geben, denn meine Augen werden immer schlechter … Dazu mehr in 2023.
Liebe Sigrid, ein toller Jahresrückblick! So eine Atelierauflösung ist echt nicht schön, hab ich auch hinter mir, bin auch
Damenmaßschneiderin. Ich wünsche dir alles Liebe für 2023 und deine neuen alten Räume! Hau rein und liebe Grüße, Iris
Liebe Iris, vielen Dank. Ja, und nun geht es endlich voran mit meinen neuen kleinen Studio: am Dienstag werde ich einziehen! Hurra! Dir auch alles Gute. Liebe Grüße zurück, die Sigrid.
Oh, ein Hausboot Trip. Das will ich auch mal ausprobieren.
Wünsche dir viel Efolg mit dem hoffentlich bald fertigen Studio! 🙂
Liebe Lucie, einen Hausboot-Urlaub kann ich wirklich sehr empfehlen. – Vielen Dank: so wie es aussieht, werde ich in den nächsten Tagen in mein neues Studio dürfen und die ersten Installationen vornehmen. So dass ich Anfang Januar dort endlich einziehen kann. Beste Grüße, Sigrid
Was für ein cooler Jahresrückblick! Ich habe voll mitgefühlt, als du dein Atelier aufgeben müsstest. Das hatten wir 2021, kurz nachdem ich in das Gemeinschaftsatelier eingezogen bin. Dann haben wir was neues gesucht. Eine gefühlte Ewigkeit! Und dann musste ich dort wieder ausziehen, als ich umzog. Ich drücke dir die Daumen, dass es bald etwas wird mit dem Raum!!
Liebe Mella, hab Dank für Deine lieben Worte. Das klingt ja auch aufregend bei Dir – ich werde mir Deine beiden Jahresrückblicke mal in Ruhe durchlesen! Und ich habe mir grad „meine“ Baustelle besichtigt: es sieht gut aus, dass ich da bald einziehen kann. Dir nun aber alles Gute für die baldige Geburt. Und lass Dir die Zeit ohne Business nicht zu langweilig werden! ????